Sommer, Sonne, Sonnenschein – und endlich ein Wettkampf!

Leif-Getraenkekasten

Im Norden ist der Sommer angekommen! Das ist in der aktuellen Situation um so erfreulicher, da die Seen in der Umgebung wärmer werden und das Schwimmen dort deutlich angenehmer wird – Gehirnfrost ade!

Dementsprechend ist das Schwimmtraining wieder ein fester wöchentlicher Bestandteil und ich merke wie sich Woche für Woche die Arme wieder an die damaligen „Schwimmzeiten“ erinnern…die Form kommt langsam zurück! Das Zugseiltraining an Land scheint Früchte zu tragen, denn der Muskelkater hielt sich in Grenzen! In der letzten Woche waren sogar schon die ersten Freibadbesuche möglich…ein weiterer Schritt zurück zur „Normalität“ bzw. für mich hoffentlich nach „oben“!

 

 

Mit dem Ziel sich stetig zu verbessern bzw. an den Schwächen zu arbeiten, lag nach dem erfolgreichen Lauftest der Fokus nun auf der Verbesserung meiner Radleistung…und da ist Training nicht alles! Besonders auf dem Rad ist gutes Material und eine möglichst aerodynamische Sitzposition elementar. Somit habe ich mich zunächst auf dem Weg zu einem Bike Fitter, also einem Profi in Sachen optimaler Sitzposition gemacht. In diesen 3-4 stündigen Fitting, wird zunächst analysiert welche physiologischen Voraussetzungen (z.B. Beweglichkeit) der Athlet mitbringt, um diesen dann so auf das Fahrrad zu setzen, dass er ein Optimum aus Aerodynamik (also möglichst wenig im Wind „sitzt“) und Ökonomie (man muss diese Sitzposition natürlich auch über mehrere Stunden „umsetzen“ können) erreicht.

 

 

Ich wurde zunächst einmal wieder „höher“, also gefühlt weniger aerodynamisch gesetzt, da ich in meiner Selbsteinschätzung vorab wohl etwas zu ambitioniert war. Ich habe mich quasi so klein gemacht, dass ich in dieser Position nicht so viel Kraft auf das Pedal bekommen hätte. Mit einer etwas höheren Sitzposition ist dies nun besser möglich und ich habe zudem etwas mehr „Spielraum“ an den Oberschenkeln (einen größeren Hüftwinkel), sodass meine Beine für das anschließende Laufen im Triathlon weniger vorbelastet sind. Die ersten
Trainingsfahrten auf dem Zeitfahrrad waren natürlich etwas ungewohnt, aber die Wattwerte (die getretene Leistung) sowie die Geschwindigkeit sprechen für sich. Da muss man den Experten mal vertrauen, es lohnt sich!

Im nächsten Schritt wurde das Material unter die Lupe genommen….was ist leichter? Was ist windschnittiger? Was rollt besser?

Die Antworten beinhalten meist das Wort Carbon oder Keramik…denn das ist entweder leichter und steifer oder hat eine geringere Reibung – macht Endeffekt also schneller.

Somit habe ich neue Laufräder, Pedalen, Kettenblätter und Schaltwerkkäfig angebaut, um in der sich technisch wandelnden Zeit Konkurrenzfähig zu sein. Oder anders ausgedrückt:
Eigentlich habe ich diese Materialschlacht immer belächelt, aber um mit den besten Athleten konkurrieren zu können, ist es nun mal unabdingbar zumindest keinen Materialnachteil zu haben. Luft nach oben ist da „leider“ fast immer.

Das Material ist also verbessert für den weg nach Oben, aber was machen die Beine? Schließlich fährt das High-End-Gerät ja nicht von allein. :-)

Hierfür haben wir mit unserer Trainingsgruppe einen Leistungstest in Hamburg am Deich gemacht. Warum am Deich? Immer schön geradeaus, keine Ampeln, kaum Verkehr…also optimal um mal ordentlich Watt auf das Pedal zu bringen und es rollen zu lassen. Zu Buche standen am Ende 90 Km in knapp 43 Km/h im Schnitt. Der Coach Nils Goerke hat nach 60 Km einmal Laktat genommen, um zu kontrollieren ob alles im Zielbereich (also nicht zu ermüdend) ist. Gibt man auf dem Rad zu viel Gummi, rächt sich das beim anschließenden Lauf. Im Triathlon (bei der Mitteldistanz) ist es entscheidend, genau diesen Bereich zu treffen, in dem man eben nicht übermüdet. Durch strukturiertes Training mit Leistungskontrollen kenne ich dieses Bereich mittlerweile sehr gut und kann mich anhand von Puls- und Wattwerten stets kontrollieren. Die Werte dieses Leistungstest waren auf jeden Fall besser als im Vorjahr, was natürlich sehr erfreulich ist.

 

 

Noch erfreulicher ist zudem, dass ein Rennen in Aussicht ist bzw. (Stand heute) stattfinden wird: Europameisterschaften in Österreich!

Ich werde dabei für die deutsche Amateur Nationalmannschaft starten. Im schönen Walchsee werden zunächst 1,9 Km geschwommen, gefolgt von einer 90 Km bergigen Radfahrt und abgeschlossen mit einem Halbmarathon.

Auch wenn die Schwimmform eher Kategorie Wundertüte wird, bin ich guter Dinge, dass ich auf dem Rad die Berge gut erklimmen kann. Bei den Abfahrten muss ich als norddeutscher Flachlandheizer versuchen möglichst wenig Zeit zu verlieren und die Beine möglichst gut zu „konservieren“ – denn dann kann ich beim Laufen nochmal eine Aufholjagd starten und angreifen.

Ich bin gespannt wie ich im internationalen Vergleich stehe und bin mehr als heiß, endlich mal die Form auf die Rennstrecke zu bringen!

Die letzten Tage vor dem Rennen werden nun etwas ruhiger gestaltet und das sogenannte „Tapering“ beginnt…also viel Wittenseer trinken. Erholt und frisch geht es dann an die Startlinie und dann heißt es alles geben um möglichst weit oben zu landen!

 

Beste Grüße,
Leif

#vomNordennachOben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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